© Oliver Tursic 2024
“Ein Maler des Expressiven Realismus”

WERK

Aquarelle / Zeichnungen

Obwohl Franz Frank hauptsächlich für seine über 1.500 Ölbilder einer breiteren Kunstkennerschaft bekannt ist, muss man, sein ganzes Werk betrachtend, auch auf die vielen Aquarelle und Zeichnungen hinweisen. Sowohl die Aquarelle als auch die Zeichnungen können im Werk des Malers als eigenständige Kunstwerke bestehen. Wie bei vielen seiner Künstlerkollegen der "Verschollenen Generation" besteht auch für Franz Frank bis in die fünfziger Jahre hinein eine wirtschaftliche Notwendigkeit, sich vermehrt mit der Aquarellmalerei und der Zeichnung zu beschäftigen. Vor allem während und nach dem zweiten Weltkrieg ist es auf Grund von Materialknappheit für die Künstler sehr schwer, an Ölfarbe und Leinwand zu gelangen. Als entarteter Künstler, der von den Nationalsozialisten aus dem Lehramt entlassen wird, ist die Beschaffung von Ölfarbe und Leinwand ein besonderes Problem. In den 12 Jahren der Nazidiktatur wird der mitgeführte Skizzenblock deshalb zu einem wichtigen Medium für die Kunst Franks. Ölbilder entstehen in dieser Zeit nur sehr wenige. So muss sich der Vollblutkünstler in diesen Jahren zwansläufig mit der Zeichnung beschäftigen, die sich in den unzähligen Skizzenblöcken, die sich noch im Nachlass befinden, erhalten haben. Franz Frank hat bereits vor seinem Kunststudium an der Stuttgarter Akademie bei dem Universitätszeichenlehrer Heinrich Seufferheld an der Tübinger Universität, einem ausgezeichneten Zeichenlehrer, Zeichenunterricht genommen, der den jungen Maler darin bestärkt Künstler zu werden. Bis ins hohe Alter hinein, verweist Franz Frank in Gesprächen immer wieder auf diesen ausgezeichneten Zeichner und Radierer, von dem auch der Ausspruch stammt, dass ein Gemälde entstehen müsse, wie ein Gedicht. Diese Aussage ist in den Bildern des Malers Franz Frank sehr gut erkennbar. Als dann ab Mitte der siebziger Jahre die Gesundheit ein Reisen mit großem Malgepäck nicht mehr zulässt, nimmt das Aquarell einen besonderne Rang in der Malerei von Franz Frank ein. Während der auch noch im Alter ausgedehnten Reisen zeichnet er seine Eindrücke auf Aquarellblöcke und überträgt diese danach im Atelier auf die Leinwand. Dadurch lockert sich die Palette des Künstlers nochmals auf. Die Ölbilder des Spätwerks besitzen deshalb sehr häufig eine skizzenhftigkeit, wie man sie ansonsten bei anderen Künstlern nur in den Zeichnungen und Aquarellen zu sehen bekommt Bisher wurde in den Ausstellungen über Franz Frank leider hauptsächlich die Ölmalerei gezeigt. Es wäre schön, wenn in Zukunft auch das sehr qualitätvolle graphische Werk mit all seinen Techniken mehr in die Öffentlichkeit gelangen würde.